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15.06.2023, 16:40 Uhr
Schlesien neu entdecken – Deutschlandtreffen der Schlesier
Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf Gast des großen Schlesiertreffens und Teilnehmerin der Podiumsdiskussion beim Deutschlandtreffen der Schlesier 2023 in Hannover
Hannover/Wiesbaden, 15. Juni 2023 - Nach dem letzten Deutschlandtreffen der Schlesier im Jahr 2021, welches pandemiebedingt erstmals in digitalem Format beeindruckte, konnte das große Deutschlandtreffen der Schlesier 2023 am Fronleichnams-Wochenende wieder in Präsenz in Hannover stattfinden.
Die hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, seit 2019 Trägerin des Schlesierkreuzes, deren eigene Familie aus Schlesien stammt, nahm an dem dreitägigen Treffen als Ehrengast teil.

Bei der Podiumsdiskussion unter dem Motto „Schlesien neu entdecken“, die von Theo Rauhut kurzweilig moderiert wurde,  sprach Hessens Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, mit dem niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, dem Bundesvorsitzenden der LM Schlesien, Stephan Rauhut und dem Vertreter von „Junges Schlesien“ sowie Bundesjugendbeauftragten der LM Schlesien Moritz Wolff, über die Frage: Wie kann es gelingen, Kinder und Jugendliche für Schlesien zu interessieren und für die Geschichte ihrer eigenen Familie?

Im Rahmen der Podiumsdiskussion konnte Margarete Ziegler-Raschdorf einige Meilensteine präsentieren, die die Hessische Landesregierung in den letzten Jahren im Bereich Heimatvertriebene und Spätaussiedler umgesetzt hat. „Erst im April dieses Jahres wurde der Schwerpunktbereich ‚Historische Erinnerung und kulturelles Erbe: Vertriebene und Spätaussiedler in Hessen seit 1945‘ an der Justus-Liebig-Universität in Gießen eröffnet. Dieser Forschungsbereich wird in den Jahren 2022 – 2026 mit insgesamt 1,5 Millionen Euro vom Land Hessen gefördert. Sehr wichtig sind mir die beiden Digitalportale – dabei handelt es sich einmal um das Digitalportal ‚Russlanddeutsche in Hessen‘ der Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen, welches Ende 2021 freigeschaltet wurde. Zum anderen handelt es sich um das Digitalportal ‚Flucht und Vertreibung im globalen Kontext‘ des Bundes der Vertriebenen, Landesverband Hessen, welches noch im Juni freigeschaltet werden wird. Gerade diese beiden Digitalportale, die mit erheblichen Mitteln durch das Land Hessen gefördert wurden, sind besonders geeignet, Kinder und Jugendliche an die Themen Flucht und Vertreibung, Heimatvertriebene und Spätaussiedler heranzuführen und ihnen die entsprechenden Wissensgrundlagen zu vermitteln“, machte Hessens Landesbeauftragte deutlich.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion tauschten sich außerdem darüber aus, wie die Zukunft der landsmannschaftlichen Arbeit aussehen kann, welche Herausforderungen für zukünftige Förderthematiken bestehen und was die Politik für den Themenbereich Heimatvertriebene und Spätaussiedler leisten kann und entsprechend § 96 Bundesvertriebenengesetz auch leisten muss. Ein wichtiger Punkt im Rahmen der Diskussion war die begriffliche Abgrenzung von Flucht und Vertreibung versus Migration. Ziegler-Raschdorf machte deutlich, dass Flucht und Vertreibung keine Form von Migration sei. Eine Vermischung der Begrifflichkeiten bagatellisiere und verfälsche die historischen Ereignisse.

Im Rahmen des dreitägigen Deutschlandtreffens wurde deutlich, dass der Landsmannschaft Schlesien daran gelegen ist, den Austausch mit Polen und Tschechien zu suchen und die Völkerverständigung voran zu bringen. So habe Stephan Rauhut, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, in seinem Leitartikel zum Deutschlandtreffen deutlich gemacht, dass die Pflege, Bewahrung und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes Schlesiens nun zur grenzüberschreitenden Aufgabe der Völker Mitteleuropas geworden sei. „Ich danke Stephan Rauhut und allen Engagierten der Landsmannschaft Schlesien, die zum Gelingen des Deutschlandtreffens in Hannover beigetragen haben. Zugleich hat dieses Treffen herausgestellt, dass es die LM Schlesien verstanden hat, auch die junge Generation in ihre Arbeit einzubeziehen, die Verbindungen nach Schlesien zu pflegen und auf stabile Pfeiler zu stellen. So können wir positiv in die Zukunft blicken und unser geliebtes Schlesien immer wieder neu entdecken“, so Hessens Landesbeauftragte abschließend.